Wo steht der Feminismus heute?

Frühjahrstreffen 2025 mit Antje Schrupp
Auf großes Interesse stieß der Abend mit Antje Schrupp beim AKF-Frühjahrstreffen 2025

Ein spannender Abend war es mit der feministischen Philosophin Antje Schrupp aus Frankfurt a.M. am Dienstag, 29.04.2025.

Bilder vom Frühjahrstreffen 2025 gibt es im Album!

Es ist schon eine paradoxe Situation: „Einerseits sind Feminist*innen überall zu finden. Egal, welches Themenfeld man bearbeitet, gibt es dazu eine Fülle von feministischen Analysen, und egal wohin man geht, ob in die Politik oder in die Medien, findet man auch feministische Perspektiven. Andererseits nimmt der Antifeminismus stark zu und gewinnt innerhalb von rechtsextremen, aber auch in radikal konservativen und neoliberalen Parteien und Perspektiven an Bedeutung.“ (Antje Schrupp, 9.7.2024)

Für Antje Schrupp (www.antjeschrupp.de) beinhaltet Feminismus die Möglichkeit, dass Frauen etwas anderes wollen können. Das ist die eigentliche Sprengkraft: Frauen haben heute die Freiheit und das Bewusstsein davon, eigene Wünsche zu formulieren und eigene Wege anzustreben. Sie bringen feministische Erkenntnisse und Sichtweisen ein bei der „Care Revolution“, bei Fridays for Future, Omas gegen Rechts, Seenotrettung für Geflüchtete u.v.m. Dabei haben sie nicht qua Geschlecht eine gemeinsame politische Meinung, sondern entwickeln und vertreten ihre jeweils eigenen Perspektiven.

An diesem Abend sprach Antje Schrupp zur aktuellen Situation der Frauenbewegung(en) vor dem Hintergrund der Entwicklungen in den USA und auch hierzulande. Dabei stellte sie den Unterschied heraus zwischen Emanzipation im Sinne von Gleichstellung, auf der Grundlage von ‚alle Menschen sind gleich‘, und Feminismus im Sinne von ‚was Frauen wollen‘, denn, was Frauen wollen, ist nicht vorhersehbar. Es ist ihre Freiheit, einfach mitzumachen oder aber etwas zu verändern, z.B. die Care-Bewegung ins Leben zu rufen oder neben den vordergründigen Strukturen ganz eigene Ökosysteme zu schaffen, andere Wege zu gehen.

Die anschließende, sehr spannende Diskussion wurde von Barbara von der Mark sehr wertschätzend moderiert. Die Redebeiträge waren so facettenreich wie die Anwesenden vielfältig. So reichte Altersspannweite von sehr jungen Frauen bis hin zu gestandenen Kämpferinnen. Antje Schrupp bestärkte die Teilnehmenden darin, ihre unterschiedlichen Sichtweisen konstruktiv miteinander zu verhandeln, denn nur so können Prozesse in Gang gesetzt werden. Sie rief aber auch dazu auf, sich nicht zu zerstreiten, sich nicht auseinander dividieren zu lassen.

Wie bei jedem AKF-Frühjahrstreffen war anschließend noch Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen und Netzwerken.

Veranstaltet in Kooperation mit der Melanchthon-Akademie Köln, www.melanchthon-akademie.de.

Dies war Einladung: Wo steht der Feminismus heute – Abend mit Antje Schrupp_29.04.2025 (pdf-Datei, 212 KB)

Veranstaltungsort:
Haus der Ev. Kirche, Kartäusergasse 9, 50678 Köln
Eingang am Brunnen, siehe: Lageplan