Zur Bedeutung des Info- und Netzwerkmarktes im Rathaus zum Weltfrauentag

IFT Köln 2019

Einer der Schwerpunkte bei der Mitgliederversammlung des AKF Köln im April 2024 war der jährliche Info- und Netzwerkmarkt im Rahmen der zentralen Kölner Veranstaltung zum Internationalen Frauentag (IFT). Er findet seit 2012 statt (mit nur einer Unterbrechung wegen Corona) und zeigt die inhaltliche Bandbreit und quantitative Stärke von Frauenengagement in Köln. In den letzten 10 Jahren waren regelmäßig um die 60 Frauenorganisationen vertreten, das ist ungefähr die Hälfte aller Kölner Frauenorganisationen.

Aus dem Einladungsflyer zum IFT Köln 2018: pdf-Datei (358 KB)

Getragen wird die zentrale IFT-Veranstaltung seit 2011 vom Aktionsbündnis IFT, bestehend aus dem DGB Stadtfrauenausschuss, dem Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen (AKF), dem Arbeitskreis Kölner Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten, dem Bundesverband der Migrantinnen Deutschland, dem BPW Club Köln und den Frauenorganisationen der demokratischen Parteien im Rat. Die Federführung liegt beim Amt für Gleichstellung und die Einladung erfolgt durch die Oberbürgermeisterin, den Oberbürgermeister. Der AKF Köln unterstützt den Markt in ehrenamtlicher Arbeit, indem er die Frauenorganisationen mit einem Standanmeldebogen zur Teilnahme aufruft und die Koordination der Info- und Netzwerkstände übernimmt.

IFT 2020 Köln

Im Markt herrscht regelmäßig eine gute Atmosphäre, er fördert den Austausch und die Kooperation der Organisationen über weltanschauliche Grenzen hinweg und eröffnet den Besucherinnen häufig völlig neue Welten; er überrascht immer wieder, weil Frauenorganisationen in ihrer Breite sonst kaum sichtbar sind.

Der Markt hat aber noch eine andere wichtige Funktion in Köln. Er gibt denjenigen, die sich in Politik und Verwaltung für die tatsächliche Gleichstellung von Frauen einsetzen, Basis und Rückhalt über bestehende, einzelne Kooperationsbeziehungen hinaus. Auch die teilnehmenden Frauenorganisationen haben diese Bedeutung des Marktes im Blick. Sie kommen auch, um den Schulterschluss mit dem Amt für Gleichstellung und den engagierten Politikerinnen und Politikern vor Ort im Rathaus zu demonstrieren.

In diesem Jahr hatte es der Markt schwer, weil er nicht wie in früheren Jahren in der Piazzetta stattfand: er benötigt regelmäßig 50 Tische und die relativ großen Tische aus Rathausbeständen können in der Piazzetta gut gestellt werden, wobei noch genug Raum für die vielen Besucherinnen bleibt. Am 9. März 2024 war er im Atrium untergebracht und obwohl nur 43 statt 50 Rathaustische eingesetzt wurden, wurde es so voll, dass Besucherinnen zeitweilig gar nicht durch die Tür kamen.

Dass der Markt nicht wie vorher in der Piazzetta sein konnte, lag daran, dass sie bestuhlt war. Die diesjährige IFT-Veranstaltung begann nämlich mit einem Bühnenprogramm. Daher befanden sich die Besucherinnen der Veranstaltung zeitgleich in einem Raum und es wurde augenfällig, wie gut die IFT-Veranstaltungen im Rathaus besucht sein können. So musste das Rathaus z.B. im März 2019 zeitweilig wegen Überfüllung geschlossen werden (Internationaler Frauentag (IFT): Fortschritt ● Freiheit ● Lebenslust – Herausforderungen im Feminismus), als parallel zum Markt in der Piazzetta auch vier spannende Workshops die Frauen anzogen.

Die Delegierten der Mitgliedsorganisationen des AKF Köln haben bei ihrer Mitgliederversammlung 2024 miteinander überlegt, was getan werden kann, damit sich Besucherinnen und Aktive aus den Kölner Frauenorganisationen weiterhin wertgeschätzt fühlen und niemand zurückgewiesen werden muss. Sollte der Wunsch nach einem gemeinsamen Programmteil in der bestuhlten Piazzetta fortbestehen, dann müsste die Veranstaltung finanziell so ausgestattet werden, dass kleinere Tische oder Stehtische mit Barhockern sowie ausreichend Verpflegung bereitgestellt werden können. Ein Vorschlag ist auch, einige Markttische in die Café-Räume zu bringen und ein Teil des Cafés in den Markt.